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Europäische Verständigung voranbringen – Endinger Realschüler zu Gast in Westfrankreich

Nach einer problemlosen Zugreise mit dem TGV nach Westfrankreichs wurden die 13 Schülerinnen und Schüler der 9. Französischklasse mit ihren Betreuern, Brigitte Zimmermann und Michael Bergis, von den Eltern ihrer Austauschpartner am Bahnhof von Niort abgeholt und nach Coulonges gebracht.

Am nächsten Tag begrüßte der Schulleiter, Herr Pommier, zusammen mit dem verantwortlichen französischen Deutschlehrer, Eric Lefer sowie seiner Kollegin Martine Genet, die jungen Besucher vom Kaiserstuhl. Ganz offiziell willkommen geheißen wurden die Jugendlichen  vom Bürgermeisterstellvertreter von Coulonges im Renaissance-Schloss des kleinen Ortes. Er wünschte ihnen, die Austauschzeit vor allem für den Aufbau von Freundschaften und den Ausbau ihrer Französischkenntnisse zu nutzen.

In Kleingruppen nahmen die Endinger Schülerinnen und Schüler am Unterricht in verschiedenen Klassen der Partnerschule teil. Diese erkannten bei den Unterrichtsbesuchen recht schnell, was den französischen Schulalltag auszeichnet: eine sehr disziplinierte Arbeitsweise mit eher traditionellen Unterrichtsmethoden, aber auch ein hoher Grad an Digitalisierung in den  Klassenzimmern – so gibt es z.B. kein Klassenbuch in Papierform und der Umgang mit Notebooks gehört zum Alltag.

Das Kennenlernen der näheren Umgebung der Partnerschule gehört natürlich ebenso zum Programm, wie der Besuch des Unterrichts. Per Bus ging es in die bekannte Hafenstadt La Rochelle. Beim Besuch des alten Leuchtturms „Tour de la Lanterne“ faszinierten vor allem die vielen uralten Graffitis, welche die damaligen Insassen als Gefangene in völliger Dunkelheit einritzten. Nicht weniger beeindruckend war die Führung auf dem Schiff „France 1“, welches als Wetterbeobachtungsstation bis zur Einführung von Meteosat diente. Die Wellen des Atlantiks um die Füße schwappen lassen, das war ein Wunsch der Endinger Schüler. Auf der wunderschönen Ile de Ré mit dem  malerischen Hafenstädtchen St. Martin konnten sie die Meeresluft, den Strand  und die Sonne genießen. Der buchstäbliche Höhepunkt war die Besichtigung des „Phare des Baleines“, ein markanter Leuchtturm am nördlichen Ende der Insel. Spiralförmig windet sich die Treppe mit 257 Stufen auf 57 Meter Höhe hinauf. Oben angekommen wehte ein noch heftigerer Wind, aber der atemberaubende Ausblick ließ die Mühen des Aufstiegs rasch vergessen. „Huitres“ sind am Kaiserstuhl kaum zu bekommen, auf der Ile de Ré gibt es die Meeresspezialität überall. Der Austernzüchter erklärte den interessierten Schülern, wie die Muscheln gezüchtet und geerntet werden. Natürlich gab es auch entsprechende Kostproben der bekannten Delikatesse, was Einigen etwas Mut abverlangte. Unerwartet attraktiv empfanden die frankophonen Kaiserstühler den Besuch einer Ziegenkäserei mit frei lebenden Tieren, die sich als Gegenpol zur industriellen Landwirtschaft sieht. Europa  braucht mehr von diesen Begegnungen, die zeigen, dass wir gemeinsame Interessen haben.

 

(Text: Michael Bergis)